Leibrente - was ist anders als beim Kauf?

Beim Kauf auf Leibrente leistet der Käufer in regelmäßigen Abständen Zahlungen in vereinbarter Höhe an den Verkäufer, bis dieser stirbt. Mit dem Tod des Verkäufers geht die Immobilie in das Eigentum des Käufers über.

Beim normalen Immobilienkauf wird der Kaufpreis auf einmal entrichtet und das Haus oder die Wohnung geht direkt in den Besitz des Käufers über. Beim Kauf auf Leibrente gelten andere Regelungen. Grundsätzlich sind mehrere Varianten möglich, die von den BesitzerInnen bestimmt werden:

  1. EigentümerIn zieht aus und überlässt das Haus sofort den künftigen BesitzerInnen.
  2. EigentümerIn bleibt im Haus wohnen, die neuen BesitzerInnen ziehen erst ein, wenn EigentümerIn verstorben ist.
  3. Die Immobilie ist so groß, dass EigentümerIn und KäuferIn gemeinsam darin wohnen können.

Vorteile und Nachteile für den Verkäufer

In den heutigen Zeiten, wo die Altersarmut eine immer größere Rolle spielt und die Finanzlage des Großteils der Bevölkerung problematisch aussieht, ist der Verkauf auf Leibrente eine interessante Option, um sein Einkommen bzw. die Pension aufzubessern. Und das ohne auf sein Eigentum zu Lebzeiten verzichten zu müssen. Gleichzeitig trägt man die gleichen Risiken wie bei einer Vermietung. Der Käufer muss liquid sein, die regelmäßigen Zahlungen sollten, z. B. durch die Eintragung eines Pfandrechts im Grundbuch oder die Vorlage einer Bankgarantie, abgesichert sein eine Absicherung, falls der Käufer seine Bonität verliert.

Auch empfehlen ExpertInnen beim Verkauf auf Leibrente die Vereinbarung einer Wertsicherung bzw. Verzinsung, die an den Verbraucherpreisindex angelehnt ist. Steigen also die Lebenshaltungskosten, steigt auch die Höhe der Leibrentenzahlungen, da man sonst schnell ein „Verlustgeschäft“ hat.

Tipp:

Gut verhandeln auf beiden Seiten! Nur wenn die Höhe der Leibrente für beide Parteien interessant und sinnstiftend ist, ist der Kauf auf Leibrente eine echte Alternative zum normalen Kauf.

Vorteile und Nachteile für den Käufer

Größter Vorteil für die KäuferInnen ist die Tatsache, dass eine Immobilie ohne große Einmalzahlung erworben wird. Kredit & Co sind also nicht nötig. Gut und schlecht zugleich ist, dass man als KäuferIn nicht weiß, wie lange die Rentenzahlung andauern wird. Mit „Glück“ verstirbt der Eigentümer rasch und man hat nur wenige Raten bezahlen müssen, bei „Pech“ zahlt man noch jahrzehntelang für eine Immobilie, die einem nicht gehört und erreicht im Endeffekt vielleicht eine Summe, die eine sofortige Zahlung (auch mit Zinsen für eine Bankfinanzierung) sogar übersteigt. Im für die KäuferInnen ungünstigsten Fall übersteigt die Summe der getätigten Zahlungen am Ende sogar den Wert des Hauses.

Und noch ein wichtiger Punkt: Bei einem Kauf auf Leibrente sollten Sie ein gesichertes, fixes Einkommen und eine größere Geldsumme auf der Seite haben, um die Rentenzahlungen auch einhalten zu können, egal wie lange sie dauern werden.